Rückblick: Das war die Jahresversammlung 2016

Rückblick: Das war die Jahresversammlung 2016

Epistel der Quäker-Jahresversammlung 2016

Von Beginn an war unsere Jahresversammlung in Bonn geprägt von der Sorge um unsere Erde, um Nachhaltigkeit und Klimawandel, aber auch angeregt durch die Hoffnung hartnäckiger Optimisten, die durch die Episteln vieler anderer Jahresversammlungen zu uns sprachen. Wir erlebten es als spannend und inspirierend, von den vorbereitenden Freunden und Freundinnen Auszüge aus bemerkenswerten Episteln in aller Welt vorgelesen zu bekommen.

In der Cary-Vorlesung von Janet Kreysa “Offen für neues Licht” hörten wir von bedeutenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Quäkerhintergrund. Sie gab uns mit auf den Weg: “Wir müssen sachkundig sein in politischen, technologischen und ökonomischen Fragen”, um eine bessere Welt zu schaffen. Wir brauchen die Wissenschaft zum Erkennen und die Religion zum Handeln.

Dass dieses Jahr keine Anliegen formell eingebracht wurden, führte zu mehreren nachdenklichen, aber auch ermutigenden Beiträgen in der Andacht.

Wir beklagen, dass sich Europa angesichts des Flüchtlingsleids mit Stacheldraht einzäunt.
Wir entdecken, dass wir unsere gemeinsame Friedensarbeit schmerzlich vermissen, gerade vor der Dringlichkeit der zunehmenden Konflikte in der Welt und vor dem Hintergrund der immens steigenden Rüstungsausgaben. In unserer Verantwortung für die europäischen Zusammenhänge verstärken wir unseren Beitrag zum Quäkerrat für europäische Angelegenheiten, Quaker Council for European Affairs (QCEA).

Wir ringen darum, unsere Personalkosten zu senken, um unser wirtschaftliches Defizit zu reduzieren. Gleichzeitig empfinden wir es als Bereicherung unserer Gemeinschaft, als Mitglieder, Gruppen und Bezirke einen Teil der anfallenden Aufgaben wieder ehrenamtlich zu übernehmen. Ähnliche Gründe geben den Anstoß uns auch mit der Zukunft unseres Quäkerhauses in Bad Pyrmont auseinanderzusetzen.

Zur der in diesem Jahr durch Musik belebten Jahresversammlung trafen sich vom 13.-16. Oktober 198 Teilnehmer in Bonn auf dem Venusberg. Die 37 Kinder und Jugendlichen bereicherten unser Miteinander. Die Delegierten und zahlreiche weitere ausländische Gäste brachten Grüße und Anregung aus anderen Jahresversammlungen.

Wir sind dankbar, dass wir uns hier im Geist der Liebe, des gegenseitigen Respekts, des Zuhörens aber auch des Einbringens begegnen durften und senden voller Vertrauen zuversichtliche Grüße an die Freundinnen und Freunde der ganzen Welt.